3 Schritte für mehr Spaß im Alltag
Das Lachen bricht mit den Gewohnheiten und Gepflogenheiten der ritualisierten und scheinbar bis ins letzte Detail durchrationaliserten Welt. „Das finde ich gar nicht lustig.“ Der andere schon. Wie oft erlebst Du solch eine Situation? De facto schmunzelt da jemand auf deine Kosten, er lacht dich aus. In solchen Situationen ist es schwer souverän zu bleiben. Und doch lohnt es sich situationsbedingt gelassen zu bleiben. Wie das geht, erfährst du in den nächsten Zeilen…
Was ist der gesunde Abstand?
Egal ob ich gerade im Bus angerempelt wurde oder beim Spaghetti-Essen das penibelst gebügelte weiße Hemd beckleckert wurde: es ist gerade etwas ungeplantes passiert. Nennen wir es ein Missgeschick, ein Eigentor, eine Unachtsamkeit. Die meisten Menschen reagieren in solchen Situationen mit Verärgerung. Dies ist eine allzumenschliche Reaktion, ein Abwehrmechanismus, damit kein weiterer Schaden entsteht. Eine Vermeidundsstrategie also…
Geh ein paar Jahre (oder in meinem Fall Jahrzehnte) zurück, geh tief in dich rein… Kannst du dich erinnern an das Lätzchen und eines deiner ersten selbständigen Mittagessen? Hier ist alles durch die Gegend geflogen, es ist dreckig gewesen und dabei wurde viel endeckt und noch mehr … gelacht. Es wurde nichts gemieden. Im Gegenteil es wurde ausprobiert, riskiert und zugelassen.
Dieses kindliche Zulassen und Akzeptieren steht im Widerspruch zum Verhalten eines Erwachsenen, der Fehler und Missgeschicke vermeiden will. Soll ich also in einem Restaurant oder Daheim auf einem Geburtstag wie ein Baby kleckern? Nicht ganz. Schritt 1 zur mehr Gelassenheit: Durch das Zulassen und Akzeptieren gewinnst du mehr Abstand zu Menschen, Situationen und den alltäglichen Pleiten, Pech und Pannen.
Warum nicht über sich selbst Lachen?
Beim nächsten Missgeschick denk einfach kurz folgenden Gedanken: Was gibts hier FÜR DIE ANDEREN zu Lachen? Oh ja, du wirst viel entdecken und glaub mir, es ist in solch einem Augenblick richtig spaßig sich selbst auf die Schippe zu nehmen, Abstand zu sich selbst zu gewinnen. Das ist dir zu peinlich? Die Alternative ist, sich in sein inneres Schneckenhäuschen zu verstecken und es wie so oft unvergesslich peinlich zu machen.
Oder aber das Schmunzeln der anderen bestätigen und noch einen auf eigene Kosten und vor versammelter Runde draufpacken. Beispiel: „Klasse, genau das wollte ich schon immer so machen…“, „Ja, darauf habe ich den ganzen Tag gewartet…“. Mit dem Akzeptieren der Situation und einer Portion Selbstironie wird der affektive Ärger schneller weichen und durch das Lachen der Übergang zur Normalität möglich. Die schockartige innerliche Verkrampfung löst sich mit einer Portion Selbstironie um ein vielfaches schneller. Und die Anderen können ungeniert Lachen, weil du ihnen den Freifahrtschein gegeben hast.
Wie wird Lachen zur Gewohnheit?
Damit sind wir beim dritten und letzten Schritt: Lachen im Alltag zur Gewohnheit machen. Aber wie soll das in einem ernsten Umfeld wie einem Arbeitsplatz oder die Schule gehen? Es ist leichter als du denkst.
Am einfachsten ist es sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Deine Kollegen werden irgendwann realisieren, dass dies ein Ausdruck von Selbstbewusstsein und Mut ist. Es wird nicht lange dauern und der ein oder andere wird diese Kultur der Selbstironie und Selbstsarkasmus in sein Verhalten etablieren.
Eine andere Möglichkeit ist, sich zunächst dessen bewusst zu werden, wann es Pausen vom Gewohnten gibt. Bedeutet: Mittagspause, Pause zwischen dem Unterricht, Zigarettenpause, Kaffeepause, Früchstückspause, Kickertischpause, Arbeitspause, Telefonat, Chaten etc. All das sind Zeitfenster, wo man enspannt und wo Lachen dazu gehört. Wie weit ist es dir gelungen, das Lachen als situative Gewohnheit im Alltag zu etablieren?
Wie hat das Mehr-Lachen Dein Leben verändert? Wenn du mehr solcher oder anderer Texte lesen willst, teile deine Hinweise, Kritik einfach unten mit.
Dieser Blogbeitrag enthält die subjektive Sichtweise und Meinung von Marek Gross