Wie zufrieden bist du mit deinem Körper? – diesmal drehen wir die Frage um

In der zurückliegenden Fastenzeit habe ich mir vorgenommen, das Abendessen vor 18 Uhr (klein) zu machen oder im Idealfall gänzlich ausfallen lassen. Hat bis auf 2-3 Ausnahmen sehr gut geklappt. Nach dem Fasten bin ich …. sehr schnell in alte Muster verfallen und das Abendbrot schmeckt wieder ganz gut. Ernüchterung…

Ein gesunder Geist im…

Den guten Vorsatz wollte ich eigentlich länger halten, um meinem Körper mehr Raum für Entfaltung, Erholung, Entlastung zu gewähren. Ganz nach dem Motto: Mens sana in corpore sano. Irgendwann, als ich schon dem Alltagstrott verfallen war, schoß ein Gedanke durch den Kopf: „Wie zufrieden ist dein Körper mit dir?“ Die Perspektive hat sich um 180 Grad gedreht und das überheblich und entfremdend klingende „Wie zufrieden bist du mit deinem Körper?“ war weg. Plötzlich habe ich nicht mehr viel zu melden gehabt und er wollte mir etwas sagen. Er hat um Aufmerksamkeit gebeten. „Wer ist dieser Körper eigentlich und was erlaubt er sich?“, dachte ich.

Rechte des Körpers

Das eigene Selbstverständnis gerät hin und wieder in Schieflage. Wer kennt es nicht, die Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Ringe unter den Augen und Bauchschmerzen, den fehlenden Muskelkater und die Erkältung aus dem – scheinbaren – Nichts nach 3-4 Tagen Urlaub? Da schreit einer um Beachtung und Raum. Da spielt er nicht mehr mit mit der rasanten Abfolge von Ideen, Idealen, Ideologien. Stellt sich quer in Form eines Hexenschusses, Pferdekusses oder Herzinfarktes. „Aber der Arzt wird mir helfen…“, „Eine Tablette und es geht dir besser…“ – Blablabla der Selbstentfremdung.

Wie wärs denn, wenn Du hin und wieder die abstrakten Machtverhältnisse kippst? Wie ist es konkret zu sein, Verantwortung (dieses unmoderne Wort) nicht an eine Watch, einen Kalender oder einen Terminplan abzugeben? Wie ist es hin und wieder, einfach so, dem Körper Rechte zuzusprechen, die er braucht, um mit dir glücklich und zufrieden zu sein? Beispielsweise – und jetzt werde ich nicht von gesunder Ernährung und Sport sprechen, das kommt zwichen den Zeilen – den eigenen Tagesrhythmus überdenken und neujustieren. Das fängt mit dem Verhätnis von Schlaf, Betätigung/Arbeit, Pausen, Erholung/Freizeit an. Es ist mühsam, geradezu zermürbend und hoffnungslos täglich auf Müdigkeit, (Kopf-)Schmerzen und Lustlosigkeit zu reagieren.

Rhythem, Zyklen, Kreise und gute Gewohnheiten

Besser ist es auf ein Blatt Papier einen Kreis zu malen, sich als kleines Strichmännchen in der Mitte – vielleicht mit einem runden Bauchstrich. Dann die Frage stellen: Was braucht mein Körper im Laufe eines Tages? Und jetzt all die schönen Sachen, die er so lange nicht erleben durfte, visualisieren. Bestimmt wird es da etwas mehr Schlaf in der Nacht geben, und vielleicht ein Zeitfester fürs Frühstück und eine Pause mehr auf der Arbeit, und positive Einstimmung auf den Abend mit dem PartnerIn in Form eines Spaziergangs am Nachmittag mit einer ArbeitskolleginEn und, und, und…

Und wenn das Blatt bemalt ist, sich direkt Ziele setzen, was und wann realisiert werden soll, die Zusagen an den Körper in den Kalender eintragen, bis diese zu guten Gewohnheiten, d.h. einverleibt werden. Dieses Körperbewusstsein (mehr zum Körperbeusstsein: http://www.failandgetup.com/2019/04/22/ohne-koerperbewusstsein-kein-selbstbewusstsein/) ist harte und zugleich angenehme Übung. Die Kunst hierbei ist die Abfolge, d.h. der Rhythmus von Anstrengung und Erholung, maßvolles Tun und begrenztes Nichtstun, Leidenschaft und Abschalten. Wie sieht dein Tagesrhythmus, dein tägliches Kreisen, die Zyklen von Betätigung und Abschalten aus?

Wie jedes Recht sind auch die Rechte des Körpers von der Umsetzung (nicht allein von der abstrakten Idee), deiner Umsetzung abhängig. Meinen Zuspruch zum ersten Schritt hast Du schon: Ich glaube an dich.

Ist etwas unklar, hast Du eine Frage oder einen Beitragswunsch? Schreib einfach ein Kommentar unten.