Was sagt dein Spiegelbild gerade aus?

Man stelle sich vor, wir stehen in einem Kreis und das Geburtstagskind hält eine Rede. Die Stimmung ist heiter und trotzdem leicht angespannt. In solchen Augenblicken beschleicht mich immer wieder die Lust in die Gesichter des Publikums zu schauen. Hier ein offner Mund, dort ein breites anhimmelndes Grinsen und da die pure Freude samt großen Augen. Keiner fühlt sich beobachtet, der Focus gilt dem Redner. Die Körper spiegeln authentische Emotionen, die Masken fallen und das über einen längeren Zeitraum. Spektakulär.

Körpersprache und Gemütszustand

Schon mal diesen Gedanken gespielt: Wie reagiert dein Körper auf deinen aktuellen Gemütszustand? Oder: Wie groß ist der Widerspruch zwischen dem, was du gerade sagst und dem, was deine Körpersprache aus(d)rückt?

Die meisten von uns sind sich dessen nicht bewusst, dass bevor das erste Wort fällt, die Körpersprache die Intention, die Bewertung oder die verbale Reaktion bereits verraten hat (mehr über die Ursachen findest du hier: http://www.failandgetup.com/2019/01/13/am-anfang-war-die-angst/). Bei mir sind es meistens die großen Augen und die gerunzelte Stirn, die mehr über Neugier, Interesse am Gegenüber und gleichtzeitig eine leichte Befürchtung verraten als jedes darauf folgende Wort aus meinem Mund. Wie sieht es bei dir aus?

Die nonverbale Körpersprache hat somit Auswirkungen im zwischenmenschlichen Alltag. Beispiel: Je größer die Kluft zwischen der Körpersprache und dem darauf Gesagten, umso weniger Vertrauen schenkt dir dein Gegenüber. Mag sein, dass du deinem Mitarbeiter, deinem Mann, deinem Sohn etwas plausibel und rational sinvoll erklärt hast. Auf der emotionalen Ebene hat der erste (körperliche) Eindruck mehr über deine Absichten und Intentionen der anderen Person gegenüber verraten als es dir lieb ist. Wie oft erwischst du dich selbst dabei?

Mit positiven Emotionen erfolgreicher sein

Klingt komplex? Dann empfehle ich die einfachste aller Lösungen: Achte darauf wie deine emotionale Erstreaktion auf ein Ereignis oder Aussagen deines Gesprächspartners ausfällt. Genauer: Welche Faktoren bedingen eine positive und welche eine negative emotionale Reaktion? Aus meiner Erfahrung könnten die meisten (schwierigen) Gespräche ein wenigstens leicht positives Ergebnis haben, wäre da nicht die negative (und somit abweisende) emotionale Körpersprache gewesen. Positiv ausgedrückt: Mit einem leichten proaktiven Lächeln vorab, erreichst du in Gesprächen mit deinen Gesprächspartnern deutlich mehr als mit einer reaktiven Körpersprache.

Klingt spannend? Noch nie dran gearbeitet? Dann ist jetzt der richtige Augenblick, um eine Frage zu stellen oder ein Kommentar zu schreiben.

Dieser Blogbeitrag enthält die subjektive Sichtweise und Meinung von Marek Gross