Wie Du Missgeschicke und Fehler gelassener erlebst

Fahrprüfung: „Herr Mayer, noch ein Fehler und Sie fallen durch“, Diktat in der Schule: „Anke, es sind 10 Fehler drin, leider eine 5“. Wie oft wurdest Du auf die Anzahl der Fehler hingewiesen und… dafür gefühlt bestraft? Mir ist es in der Vergangenheit – vor allem der schulischen – fast täglich passiert, dieses Reduzieren der eigenen Leistung auf die Anzahl der Fehler. Es gab scheinbar nur das eine Kriterium fürs Können oder Nicht-Können: Mach keine Fehler.

Eines Tages habe ich gemerkt, dass sich Fehler besser als Erfolge im Gedächtnis verankern. Egal ob kleine Misserfolge oder das große Scheitern: Hier gab es eine Quelle, um künftig eine richtige oder wenigstens bessere Entscheidung zu treffen.

Wie vermeide ich Fehler ?

Und so hat mich dann im Studium die große Lust gepackt, Fehler nicht mehr zu vermeiden, sondern mit diesen spielerisch umzugegehen, diese zu suchen. Zugegeben es ist Anfangs nicht einfach nach vielen Jahren elterliche und schulische Erziehung ein Missgeschick oder einen Fehler positiv zu deuten. Bestimmt kennst Du allzugut das beklemmende Gefühl des „Das-wurde-falsch-gemacht“, was dann das Positive überlagert und geradezu vergessen lässt. Gedankenspiel: Unterscheidest Du in solchen Situationen, ob jemand seine eigene Position/Vergangenheit rechtfertigt oder wirklich versucht Dich zu unterstützen?

Der eigentliche Fehler passiert erst dann, wenn Du nach einem Misserfolg eine Situation, Person oder einen Ort dauerhaft meidest – sei es aus Abneigung, Furcht, Angst (mehr zum Umgang mit Angst: http://www.failandgetup.com/2019/01/13/am-anfang-war-die-angst/) oder eben wegen des unbewusst haftenden Glaubenssatzes: „Wie vermeide ich diesen Fehler“? Diese Strategie bedeutet, dass Du dich selbst und von Anfang an unter Druck setzst. Besser ist es sich einen Freiraum für Fehler zu gestehen und somit sich selbst und die schwierige Situation zu bejahen. Aber wie geht das?

Fehler machen und somit schneller lernen

Zunächst braucht es ein gesundes Maß na Selbstbewusstsein und Selbstkenntnis, um sich einen Freiraum für Fehler zu gestehen. Gedankenspiel für Dich: Wie groß ist Dein Freiraum für Fehler und Misserfolge und in welchen Situationen greifst Du auf diesen Freiraum zurück?

Es braucht auch eine postive Einstellung, damit Du nicht beim Fehler stehen bleibst, sondern diesen konstruktiv, d.h. als Möglichkeit zum „Dazu-Lernen“ deutest. Daher ist eine meiner Lieblingslernstrategien die autodidaktische „Try-and-Error-Methode“. So werden im Gedächtnis Erinnerungen an Fehler gesetzt und künftig fällt die Erinnerung oder positive Reaktion auf eine Herausforderung deutlich einfacher. Die Kunst besteht im positiven Gedankenswitch von „Da hab ichs falsch gemacht“ zu „Da hab ichs gelernt“. Wer hat denn gesagt, dass es in Deinem Leben nur ums Gewinnen und Erfolg geht?

Wenn Du mehr solcher Beiträge lesen willst, Anregungen oder eine Frage hast, schreib einfach ein Kommetar unten.

Dieser Blogbeitrag enthält die subjektive Sichtweise und Meinung von Marek Gross