Über Grenzen im Kopf
Im Studium hatte mir mal ein Professor diesen klugen Satz gesagt: „Hast ja schon 4 Semester lang meine Vorlesungen und Seminare besucht, brauchst es nicht mehr zu tun. Neues werde ich nicht mehr erzählen.“
Das hat mich in dem Augenblick einwenig schockiert. Doch im Kern hatte er Recht. Einige Aussagen haben sich mehr oder weniger wiederholt und das wissenschaftliche Spektrum – grob gesagt – war auch bekannt. Womit sich die allgemeine Frage stellt, wie erweitere ich meine (gedanklichen) Horizonte?
Wen und was hörst Du dir täglich an?
Alles fängt mit dem Zuhören an. Da ist das In-Sich-Reinhören (mehr über Selbstaufmerksamkeit: http://www.failandgetup.com/ueber-selbstaufmerksamkeit-marekgross-lebenskunst/). Auch hört man (mehr oder weniger erfolgreich) dem Partner oder der Partnerin, den Arbeitskollegen, den Kindern und den Eltern zu. Eventuell hört man sich gerne die Umwelt und/oder den Klang des Automotors an.
Man hört sich ein Hörbuch an und stellt später während der Nachrichten fest, dass man das „nicht mehr hören kann“. Kurz: Das Hören ist der einzige Sinn, der 24 Stunden am Tag mehr oder weniger aktiv ist.
Wem hörst du im Alltag gerne (und wie lange) zu? Was oder wen magst du gar nicht hören? Welche Filterstrategien wählst du? Welche Auswirkungen haben die gehörten Inhalte auf deine Denk- und Verhaltensmuster?
Denkmuster durch neue Hörmuster aufbrechen
Auch das Hören – und andere Sinne werden hier bewusst ausgeklammert – besteht aus Komfortzonen. Oft verläßt du dich über längere Zeiträume auf einen konkreten Personenkreis oder gleiche Informationsquellen, denen du vertraust. Es soll sich in deinem Leben bloß nichts ändern. Eine klare Vermeidungsstrategie, die auf Sicherheit und Ausbau der eigenen Komfortzone abzielt.
Es macht mehr Sinn die alltäglichen Hörroutinen regelmäßig kritisch aufzubrechen: durch eine neue Person, ein anderes Buchgenre, einen neuen Podcast, ein neues Land/Region und ein neu mitgebrachtes Kochrezept oder eine neue Sprache. So bricht man alte Gehör- und Denkmuster auf und schafft Platz für neue Ansätze, Denkanregungen und im Optimalfall neue Verhaltensweisen.
Wozu das Ganze? Bildhaft: Ein Obstbaum sollte regelmäßig geschnitten werden, damit er auch im nächsten Jahr gut Früchte trägt.
Wie gelingt es dir alte Denkmuster durch neue zu ersetzen? Schreib ein Kommentar oder eine E-Mail an: mpjgross@interia.pl
Dieser Blogbeitrag enthält die subjektive Sichtweise und Meinung von Marek Gross