Oder drei Tipps wie Du ein positives Verständnis von Verantwortung gewinnst
In einem YouTube-Beitrag habe ich zuletzt einen einprägsamen Satz gehört: Erfolg, ist die Summe an richtigen Entscheidungen, die du schneller als alle anderen getroffen hast. Hört sich fürs erste sehr gut an. Lass uns diese Maxime in die alltägliche Praxis übersetzen: Aber ich treffe ja sehr viele richtige Entscheidungen am Tag, zumindest mehr als negative? Oder wie ist das gemeint?
Stimmt, der Satz hat auch mich ins Nachdenken gebracht. Denn so einfach ist es nicht mit den „richtigen Entscheidungen“ und der Verbindung mit „schneller“. Sobald man sich mit anderen vergleicht – wovon ich abrate – wirds nicht so rosig und wenn man sich mit sich selbst vor 2 oder 5 Jahren vergleicht, dann wirds auch nicht viel besser.
Verantwortung ist nicht kompliziert
Also dreh den Spieß ex positivo um. Erstens triffst du immer Entscheidungen, auch wenn du gerde (gefühlt) eine nicht triffst (mehr dazu hier: http://www.failandgetup.com/2019/07/14/kein-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/). Zweitens: Denk kurz darüber nach, ob du eine gute Antwort auf deine aktuelle Problemstellung hast? Falls nicht, denk kurz darüber nach, wer die beste Antwort auf diese Problemstellung hat? Drittens: Verifiziere, ob du die Entscheidung mehrfach und in ein paar Jahren genau so treffen würdest (Da capo-Prinzip).
Verantwortung macht Spaß
Das unbekümmerte Verhalten lernen wir bereits als Kleinkinder, indem wir zunächst alles selbst ausprobieren wollen. An die Erfahrung, wo ich als Baby ein Flakon Parfüm ausgetrunken habe, kann ich mich leider nicht mehr erinnern (erster Filmriß?). Später fragen wir Eltern und Lehrer (was vielen vielleicht aufgrund der vorangegangenen Freiheiten als Kleinind schwer fällt), um irgendwann – auch vor dem Gesetz – selbst Verantwortung zu übernehmen. Und genau dann beginnt in den säkularisierten Gesellschaften das Problem: Was ist gesetzt? Wo liegt die Grenze?
Wenn etwas kompliziert und verflochten ist, dann kommt auch sofort das Thema Sicherheit ins Spiel. Oder besser gesagt: Unsicherheit, Unwissen und fehlendes Selbstbewusstsein ins Spiel. Pubertät ist im Grunde nichts anderes als ein Austarieren und Ignorieren der (elterlichen und gesetzlichen) Grenzen. Es macht Spaß diesen ganzen Sch.. zu machen, zu sein, wer und wie man gerade will.
Jeder Schritt und Atemzug ist Verantwortung
Damit sind wir schon bei der Antwort auf die Frage „Was ist Verantwortung?“: Jeder Schritt und jeder Atemzug ist in unserem Gehirn als Entscheidung verbucht – ohne darüber nachzudenken, dass wir gerade etwas verantworten müssen? Dies ist nicht anders bei bewussten Entscheidungsprozessen: Als geübter und entscheidungsfroher Mensch ist Verantwortung eine Selbstverständlichkeit für dich, die wenig Reflexion bedarf. Wie geübt sind deine Muskeln der Entscheidungsfreude?
Oder aber: Wer trifft die wichtigen Entscheidungen in deinem Leben? Welche Gewohnheiten hast du dir noch nicht angeeignet, um am Ende eines jeden Tages sagen zu können: Das waren heute (überwiegend) gute Entscheidungen, die ich getroffen (oder weitergegeben) habe. Bildlich: Wird der erfolgreiche Bäcker einem Metzger für einen Tag die Bäckerei überlassen?
Du sagst „mehr davon“? Das ist aber zu oberflächlich? Dann schreib ein Kommentar unten.