…oder weshalb Lügen der Killer fürs Selbstvertrauen sind

Neulich bin ich ganz schön ins Staunen gekommen. Da hat mich – sagen wir Mal eine Person aus meinem unmittelbaren Umfeld – während eines lockeren Small Talks dreist angelogen. So… ganz billig, ein schneller Schuß, mit der blinden Hoffnung, dass es gut geht. Selbstverständlich habe ichs beim inneren Schmunzeln belassen, denn nichts straft einen so sehr wie die Realität, die einen selbst einholt: die Selbsterfahrung. Was habe ich aus dieser Geschichte gelernt?

Die Sehnsucht nach Authentitizität

Zunächst ist mir aufgefallen, dass wir in einem Zeitalter leben, wo der Mensch immer gläserner wird, d.h. durch soziale Medien und die Geschwindigkeit der Kommunikation immer mehr von sich preisgibt. Parallel zu dieser Entwicklung wird immer mehr „gecheatet“, „gefakt“ und „gefiltert“ oder diese werden sichtbarer. Wieso? Weil die Mutreserven beim Menschen sehr eingeschränkt sind und man nicht jeden Tag ein Superman oder ein Catwomen des Selbstvertrauens ist (mehr zum Selbstbewusstsein findest beispielsweise hier: http://www.failandgetup.com/ohne-koerperbewusstsein-kein-selbstbewusstsein/).

Weiter ausgeholt: Es ist geradezu unglaublich, welch große Anstrengungen junge Menschen heute unternehmen, um herauszufinden, ob etwas wahr oder falsch ist, obs – wie’s so gradlinig heißt – gefakt ist. Dahinter steckt ganz viel Sehnsucht nach Authentizität, sehr viel Enttäuschung über Vertrauensmissbräuche und noch mehr Zweifel an den verschiedenen kreierten Realitäten.

Handlungsmuster regelmäßig hinterfragen

Zweitens hat mich die Erfahrung oben zur Hinterfragung der eigenen Handlungsmuster bewogen. Wie verhältst du dich in solchen scheinbar unscheinbaren Situationen? Welche Beweggründe hätten dich zu dieser „Lösung“ verleitet?

Kurz: Irgendwann bin ich zum Punkt gekommen, dass es eine sehr giftige Illusion ist, dieses filtern, cheaten, faken oder einfach nur Lügen. Denn was passiert da mit dir und mir in jenem konkreten Augenblick und auf die Dauer betrachtet?

Selbstvertrauen durch Wahrheit automatisieren

Jede Lüge ist der Ausdruck von fehlendem Mut und nachhaltig betrachtet, degradiert sie dich auf verschiedenen Ebenen.

Zum einen verlierst du schnell in den Augen der Mitmenschen und degradierst dich langfristig in ein Umfeld, dass nichts anderes macht, als zu cheaten, faken und filtern. Du glaubst es nicht? Diese Entwicklung ist schleichend und man sieht sie erst, wenn es zu spät ist. Beim ersten Gegenwind stehst du alleine da, deine „Freunde“ haben dich verlassen.

Ein gesundes Umfeld dagegen wird dich für deinen Umgang mit deinen eigenen und deren Fehlern schätzen (mehr zur Fehlerkultur: http://www.failandgetup.com/wp-admin/post.php?post=38&action=edit).

Zum anderen schwächst du durch kleine und große Lügen dein Selbstvertrauen, denn dir selbst wirst du dein schlechtes Verhalten nicht „verkaufen“ können. Deine negativen Gewohnheiten bringen Selbszweifel, Selbstfrustration und Selbstmisstrauen mit sich. Ein mentaler, sozialer und materieller Abwärtstrend ist vorprogrammiert.

Ex positivo gefragt: Welchen Stellenwert in deinem Leben hat Ehrlichkeit sich selbst und den Mitmenschen gegenüber? Welche positiven Auswirkungen von Authentizität hast du in deinem Alltag bemerkt? Hast du einen Tag lang (oder noch besser mehrere) diese aufgeschrieben und das Ergebnis am Ende des Tages gesehen?

Hat Dir der Beitrag geholfen oder Dich auf eine Idee gebracht? Dann schreib ein Kommentar oder eine eMail.

Dieser Blogbeitrag enthält die subjektive Sichtweise und Meinung von Marek Gross